Geschichte
Charakter
Rassestandard
Nicht jede blaue Katze ist Chartreux
Haltung und Pflege
Geschichte
Die Chartreux
(sprich: „schartröö) ist eine der ältesten bekannten natürlichen
Rassen. Es gibt zahlreiche Versionen, die der Ursprung Chartreux
beschreiben.
Vermutlich
stammen die Vorfahren die Chartreux aus den Bergen Syriens oder
dem Felsengebirge zwischen der Türkei und dem Iran.
Dort wurde über eine Bergkatze mit dem blauen oder grauen Fell und
goldenen Augen berichtet. Wahrscheinlich brachten heimkehrende
Kreuzritter und Kaufleute diese Katzen aus dem vorderen Orient
nach Frankreich. Nach einer populären Legende wird der Name
"Chartreux Katze" mit gleichnamigen Ordensgemeinschaft
(Kartäuser - Chartreux – Chartreuse) assoziiert. Die Kartäuser
Mönche im Kloster teilten ihrer Freizeit zwischen Gebet,
Likör-Herstellung, und Waffen-Schmieden. Die strengen Regeln
schrieben ein Leben in der Einsamkeit vor, doch die Haltung von
Katzen in den Klöstern war ganz offiziell erlaubt. Weil
Chartreux Katzen so leise und ruhig sind, waren sie perfekte
Begleiter für die Leute im Kloster. Und so züchteten die Mönche
Chartreux Katzen mit dem gleichen Geschick und Hingabe, mit der
sie ihre weltberühmten gelben und grünen Chartreuse Liköre
erstellten. Obwohl diese Geschichte die unauffällige Temperament
der Rasse passt (einige Leute sagen sogar die Katze "nahm das
Gelübde des Schweigens") bis jetzt hat man keine schriftliche
Hinweise in den Archiven dieser Abtei auf Katzen irgendwelcher
Art gefunden.
Die
zweite
Legende verbindet der Herkunft der Name mit eine sehr weiche,
aus Spanien importierte graue Wolle genannt „Pile des
Chartreux“. Offenbar nannte man zu dieser Zeit die blauen Katzen
„Chat des Chartreux“, weil ihr Fell wurde für die dicke,
wollige Beschaffenheit und graublau Fellfarbe als sehr luxuriös
bewertet. Auch wenn es grauenhaft klingt, gerade Pelzqualität
war einer der Faktoren, der wahrscheinlich half, die Rasse in
den Zeiten zu bewahren, bevor man Chartreux als Begleiter
schätzen konnte.
Auch wenn die Ursprunge verloren sind, Chartreux waren
Gegenstand von Gedichten und erschien in einer berühmten frühen
Malerei (Künstler Jean-Baptiste Perroneau, 1747). Die
Katze wird auch liebevoll als "lächelnde blaue Katze von
Frankreich" genannt.
Moderne Geschichte die Chartreux beginnt in den 20-er Jahren des
zwanzigsten Jahrhunderts auf der Insel Belle-Île vor der Küste der Bretagne,
auf der sich zahlreiche frei lebende graue Katzen befanden. Die
1. Zucht begannen die Schwestern Christine und Susanne
Leger (Zwingernamen le Guevere), die dort lebten. Ihre
„Krankenhaus Katzen“ (lokale Name), bildeten der Kern, aus dem
unsere heutigen Chartreux abstammen.
Wegen geringeren Bestands
mussten Schwester ihre Chartreux mit anderen Katzen zu
überqueren, um einen gesunden Gen-Pool zu erhalten. Ergebnis
Ihre Arbeit war die Katze "Mignonne de Guerveur", die zur
schönsten Katze der Ausstellung des Pariser Cat-Club im Jahre
1933 gewählt wurde.
Die Tatsache, dass unsere Chartreux ihren relativ
ursprünglichen Typ erhalten haben, ist ein Beweis, wie stark ihr
Rasse Typ zuvor eingestellt wurde. Es ist interessant, die Fotos
in Jean Simonet Buch "Die Chartreux Cat" anzuschauen und
zu sehen, wie
stark unsere heutigen Chartreux Katzen den
Nachkommen der Le Guevere Zucht
ähneln.

links Mignonne de Guerveur,
rechts Mignonne de Guerveur mit ihren Kitten
(Quelle Le Chat de Chartreux von Jean Simonet)
Nach dem zweiten Weltkrieg sind Chartreux fast ausgestorben.
Es gab auch keine wilden Populationen mehr. Ähnliche Probleme
hatten Züchter von den anderen Katzenrassen. Um Inzucht zu
vermeiden kreuzte man blaue Perser, Russisch Blau und vor allem
der blauen Britisch Kurzhaar mit. Bald konnte man beide Rassen
kaum unterscheiden. 1970 beschloss FIFé, einer der größten
Internationalen Dachverbände für Katzenzucht beide Rassen unter
einem Standard zu führen, die Tiere mit blauen Farben konnten
auch Beinamen Kartäuser tragen. Jean Simonet, der Präsident des
„Club du Chat Chartreux", konnte mit seinen genau dokumentierten
Nachforschungen den eigenständigen Charakter dieser alten
französischen Rasse so überzeugend beweisen, dass die F.I.Fe
beide Rassen erneut getrennt führte und ihre Vermischung
untersagte.
Seit 1991 wurde den Mitgliedern im 1. DEKZV (größter deutscher
Katzenverband) verboten ihre blauen BKH als Kartäuser zu
bezeichnen.
Leider ist die Verwirrung bezüglich des Namens Kartäuser immer
noch so groß, dass sogar in einzelnen Bücher über Rassekatzen
wurde Chartreux als Unterart der Britisch Kurzhaar beschrieben.
Deswegen bevorzugen Züchter und Liebhaber ihre Rasse lieber bei
ihrem französischen Namen Chartreux zu nennen. bei den EMS Codes sind alle Vereine einig: für die „echten“ Chartreux / Kartäuser
steht CHA, für die Britisch Kurzhaar blau steht BRI
Charakter
Chartreux gelten als intelligente und sensible Tiere mit sehr
starker Persönlichkeit. Sie sind auch auffallend weniger
gesprächig als andere Rassen. Viele
Chartreux sind fast völlig stumm, sie schnurren, aber anstatt
„miauen“, hört man eher ein süßes Zwitschern.
Die Chartreux Katze ist
ruhig mit
Fremden,
tolerant von kleinen Kindern und anderen Tieren.
Sie zeigt keine
Aggression um Gegner einzuschüchtern,
versucht Konflikte
grundsätzlich
zu vermeiden. Auch wenn
Chartreux
nicht besonders gesellig
ist,
kann man sie auf keinen Fall als schüchtern
bezeichnen. Auch in ihren Erwachsenen Jahren kann Chartreux
ziemlich verspielt sein.
Sie ist sehr anpassungsfähig, verträgt gut lange Reisen, fühlt
sich auch als Einzelkatze wohl, kann sich selbst beschäftigen
wenn sie tagsüber allein gelassen wird.
Sie ist sehr treu zu Menschen die sie liebt, und oft geht nach
ihren Bezugsperson als graue Schatten von Raum zu Raum.
Allerdings ist ihre Hingabe nicht
so aufdringlich.
Wenn Sie sehr beschäftigt sind, wird die Katze ruhig
sitzen,
ohne Aufmerksamkeit
zu verlangen.
Grundlagen des "guten Benehmens "
sind bei ihr im
Blut.
Dazu gehört auch „Sauberkeit“.
Sehr empfindlich
zu Lob wird Chartreux auf zarte Worte genauso reagieren als auf
Streicheln.
Chartreux wird kaum lange in den Schoß liegen, ihre Liebe zeigt
sie eher mit sanftem Kopfstoß.
In Frankreich nennen einige Chartreux auch „Hundskatze“, da sie
gut auf ihren Namen hört, gerne hinterher läuft, und sich ohne
Schwierigkeiten an die Leine nehmen lässt.
Alles in Allem machen Chartreux wunderbare Begleiter und
perfekte Wohnungskatzen!
Rassestandard
Chartreux am Beispiel der Fédération Internationale Féline
Körperteil |
Merkmal |
Beschreibung |
Kopf |
Form |
trapezförmig, unten breit und oben schmal, flache
Stirn |
Nase |
mittellang, breit und gerade, keine Stupsnase |
Schnauze |
kantig, jedoch relativ klein |
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Ohren |
Form |
mittelgroß |
Lage |
hoch am Schädel sitzend, aufmerksam aufgerichtet |
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Augen |
Form |
groß und weit geöffnet, nicht zu rund, äußerer
Augenrand leicht nach oben gewandt |
Farbe |
lebendig und klar, dunkelgelb bis tiefes Kupfer,
rein und intensiv |
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Körper |
Körperbau |
kräftig und muskulös mit breiter Brust |
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Beine |
Form |
mittellang im Verhältnis zum Körper, starke
Muskeln, großen Pfoten |
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Schwanz |
|
In derselben Farbe wie der Körper, mittellang,
zum Körper passend, er kann etwas dünner zulaufen, die
Spitze muss jedoch abgerundet sein |
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Fell |
Struktur |
glatt, dicht, wolliges Unterfell, üppiges
Wachstum, nach oben stehend |
Farbe |
alle Blautöne sind zugelassen, helles blau-grau
wird bevorzugt, entscheidend ist jedoch die
Gleichmäßigkeit des Farbtons |
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Besonderheiten |
|
Katzen sind erheblich kleiner als Kater, mit
schmalerer Brust und schmaleren Wangen |
Als Fehler
gelten unter anderem eine Stupsnase, runde Augen, eine trübe
oder blasse Augenfarbe und eine fehlende Augenumrandung.
Ebenfalls unerwünscht sind Ringzeichnungen am Schwanz, Geisterzeichnungen oder
andere Fellzeichnungen an Schwanz oder Körper.
Ebenfalls nicht erlaubt sind eine runde oder orientalische
Kopfform und grüne Augen. Als Fehler des Fells gelten weiße
Haare, Sandtöne, bräunliche oder rötliche Fellfarben sowie ein
zu stark ausgeprägter Farbunterschied zwischen Deckhaar und
Unterfell.
Nicht jede blaue Katze ist Chartreux
Trotz ganze Verwierung ist Chartreux von
anderen blaue Katzen sehr leicht zu unterscheiden:
Chartreux |
Britisch Kurzhaar |
Russische Blau |

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Die
Chartreux ist kräftig und muskulös, Beine mittellang,
insgesammt elegant.
Der Kopf ist trapezförmig.
Beim Kater umrahmen die Backen das Gesicht wie eine
Kapuze. Die mittelgroßen Ohren sind relativ eng und
hoch gesetzt und stehen aufrecht, was dem Gesicht einen
aufmerksamen Ausdruck verleiht. Die leicht schräg
platzierten mandelformige Augen haben eine intensiv
gelbe Farbe.
Das Fell ist einfarbig blaugrau, kurz, dicht und
leicht wollig.
|
Der erste Unterschied: die
BKH gibt es in den verschiedensten Farben und Zeichnungen.
BKH Katzen sind muskulös und kraftvoll
gebaut, ihre Beine kurz und stämmig, die Pfoten groß und
rund, der Schwanz etwas kürzer als üblich. Alles an ihr
ist rund: die breite Brust, der Kopf, die breit
gesetzten kurzen Ohren sowie die großen, runden Augen.
Fell ist kurz und dicht, aber nicht zu weich („crispy“).
Es zeichnet sich durch sehr viel Unterwolle aus. |
Russische
blau hat nur grüne Augen,
Chartreux hat nie grüne Augen |
Haltung und Pflege
Chartreux sind pflegeleicht und auch für Anfänger geeignet. Sie
haben kurzes und sehr dichtes Doppelfell. Das macht Sie
widerstandsfähiger gegen schlechtes Wetter als andere
Katzenrassen. Deshalb kann man diese Katzen auch als Freigänger
halten. Wegen spezieller Textur des Felles verlieren Chartreux
sehr wenige Haare. Die Kater sollten einmal pro Woche gegen den
Strich gebürstet werden, die Katzen sogar seltener. Außer bei
Fellwechsel ist das Bürsten eher eine Verwöhnung für die Katze
als Fellpflege. Man kann eine weiche Naturhaar- oder eine
Massagebürste verwenden. Regelmäßiges Baden ist nicht
erforderlich, weil die gesunden Katzen sich nicht verschmutzen
und nicht stinken. Falls Sie doch die Katze baden müssen, bitte,
beachten Sie dass das Fell sehr wasserabweisend ist.
Bei Futter sind Chartreux nicht
wählerisch…
solange
man sie richtig füttert.
Mehr dazu hier. Wassernapf mit sauberem Wasser soll rund um
die Uhr erreichbar sein.
Zu
richtige Pflege gehört auch saubere Katzentoilette. Welche
katzenstreu Sie dabei verwenden ist egal solange Ihre Katze
damit einverstanden ist. Und wenn nicht… Na ja, besser doch
Katzenwunsche zu berücksichtigen.)) Ich selbst kaufe Klumpstreu,
dabei spielt Marke keine Rolle. Einmal musste ich Catsanartiges
(leichtes) Streu kaufen. Es hat meine Diana gar nicht gefallen.
Sie ist eine echte Lady und hat einfach Katzenklo von der
„falschen“ Streu befreit…
Also, solange man die Katze artgerecht hält und versorgt, wird
Chartreux, mit ihrer robusten Gesundheit den Tierarzt kaum
öfters als bei jährliche Impfung sehen. Chartreux gehören zu den
natürlichen Rassen, und, soweit mir bekannt ist, sind von den
genetischen Krankheiten verschont geblieben.
Leider sind auch Chartreux gegen gefährliche und ansteckende
Krankheiten wie Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut,
Leukose FeLV, FIV (Katzen AIDS) usw. nicht gesichert. Kein
seriöser Züchter wird Ihnen Katze ohne Grundimmunisierung
(ist mit 12 Wochen beendet) verkaufen. Weiterer Schutz ihres
Lieblings liegt in ihren Händen. Am besten, lassen Sie sich
über die Impfung bei dem Tierarzt beraten. Dabei soll man
auch nicht zu viel impfen. Z.B. reine Hauskatze braucht
Impfschutz gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche. Falls Sie
einen Freigänger haben, oder die Katze während Urlaub in den
Katzenpension bleibt, oder Sie gehen mit ihre Katze zur
Ausstellung – dann wird auch Tollwut und eventuell
Leukoseimpfung nötig. Und dazu noch, bitte, regelmäßiges
Entwurmung nicht vergessen.
Geschichte
Charakter
Rassestandard
Nicht jede blaue Katze ist Chartreux
Haltung und Pflege
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